Definitionen von „Ruhe“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

die Ru̱·he <-> kein Pl

1. ≈ Stille

die (völlige) Abwesenheit von Geräuschen

Hier im Wald herrschte völlige Ruhe.

eine himmlische/paradiesische Ruhe

2.

die Abwesenheit von Bewegung

der See lag in völliger Ruhe

sich in Ruhe befinden

zur Ruhe kommen

3.

die Abwesenheit von Aufregung, Sorgen oder Störungen

Der Patient braucht mehrere Wochen Ruhe.

Nach den Strapazen der letzten Monate muss sie zur Ruhe kommen.

etwas in Ruhe und ohne Druck bearbeiten

Lass mich endlich in Ruhe!

Zwischen den beiden Streithähnen herrscht im Moment Ruhe, sie reden wieder miteinander.

Sie haben sich heftig die Meinung gesagt, jetzt herrscht wieder Ruhe.

4. ≈ Muße

Erholung, Ausruhen

■ -pause

5.

das Ausruhen im Bett

zur Ruhe gehen

Angenehme Ruhe!

■ Bett-

6.

ausgeglichene, unaufgeregte Wesensart

Ich schätze an ihm seine Ruhe und Besonnenheit.

Ruhe ausstrahlen

die Ruhe selbst sein ugs (sich keine Erregung anmerken lassen; sehr beherrscht sein)

sich nicht aus der Ruhe bringen lassen ugs (von jdm gesagt, der träge und gegen Kritik unempfindlich ist)

keine Ruhe finden/nicht zur Ruhe kommen (sich mit Sorgen quälen oder überlastet sein)

jemandem keine Ruhe lassen (immer wieder mit einem Anliegen an jdn herantreten)

die Ruhe vor dem Sturm übtr (lastendes Schweigen vor einer (heftigen) Aueinandersetzung)

Nun gib doch endlich Ruhe! ((meist an Kinder gerichtete) Aufforderung, mit lästigem Lärmen aufzuhören)

jemanden zur letzten Ruhe bringen (jdn beerdigen)

Nun hat die arme/liebe Seele Ruh! ugs (von jdm gesagt, dessen heftiges Drängen und Wünschen endlich befriedigt ist)

das Ru̱·hen JUR

das Ruhen des Verfahrens

ru̱·hen <ruhst, ruhte, hat geruht> VERB ohne OBJ

1.

jd ruht

geh sich erholen

im Schatten eines Baumes ruhen

nach der Arbeit eine Stunde ruhen

2.

etwas ruht

nicht fortgesetzt werden

die Arbeit ruhenlassen

Momentan ruhen die Arbeiten.

3.

etwas ruht auf etwas Dat

geh liegen

Die Brücke ruht auf drei Pfeilern.

Seine Hand ruhte auf ihrer Schulter.

Ihr Blick ruht auf seinem Antlitz.

Die ganze Verantwortung ruht auf seinen Schultern.

4.

jd ruht

geh schlafen

Haben Sie gut geruht?

5.

jd ruht

geh euph begraben sein

Hier ruht in Frieden ...

Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.8

ein heikles Thema ruhen lassen/ruhenlassen (= nicht thematisieren)

ein Amt ruhen lassen/ruhenlassen (= zeitweilig nicht ausüben)

Getrenntschreibung → R 4.8

jmdn. ruhen lassen (= nicht stören)

Beispielsätze für Ruhe

■ Erholungs-, Ruhe-

Angenehme Ruhe!

Ruhe ausstrahlen

Ruhe bewahren

keine Ruhe finden/nicht zur Ruhe kommen (sich mit Sorgen quälen oder überlastet sein)

■ -messer, -uhr, Ruhe-

sich in Ruhe befinden

die Ruhe selbst sein ugs (sich keine Erregung anmerken lassen; sehr beherrscht sein)

jemandem keine Ruhe lassen (immer wieder mit einem Anliegen an jdn herantreten)

Er strömt Ruhe aus.

eine paradiesische Ruhe

eine himmlische/paradiesische Ruhe

zur Ruhe kommen

zur Ruhe gehen

die sonntägliche Ruhe

eine himmlische Musik/Ruhe

Ruhe in Frieden REL (christlicher Grabspruch)

Ruhe/Gelassenheit ausstrahlen

die Ruhe vor dem Sturm übtr (lastendes Schweigen vor einer (heftigen) Aueinandersetzung)

■ Atom-, Bewegungs-, Masse-, Ruhe- , Solar-

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch

Er ist ein junger Gentleman, ein Einzelgänger und zugleich gebildeter Städter, der auf dem Lande Ruhe sucht.

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Später war er als Fachbuchautor und Industrieberater tätig und setzte sich 1993 zur Ruhe.

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Die Bewohner, die in der Periode relativer Ruhe bereits wieder zurückgekehrt waren, mussten erneut in die Umgebung flüchten.

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Das Ehepaar findet keine Ruhe mehr und lebt ständig in Angst, auch um ihre Kinder.

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Diese macht ihm Avancen und lässt ihm fortan keine Ruhe.

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Er bietet sich jedoch auch als eigenständiges Ziel an, wobei die vergleichsweise langen An- und Abmarschwege für eine gewisse Ruhe garantieren.

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Doch bei Dauerlärm oder sehr häufigen Ereignissen kommt der Körper nicht zur Ruhe, bleibt der Sympathikus aktiv – und so die Organe in ständiger Anspannung.

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Zwischen den Garnisonen kam es vielfach auch in Zeiten relativer Ruhe zu Auseinandersetzungen und Scharmützeln.

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Nach diesem Gefängnisaufenthalt ließ man ihn in Ruhe seiner Missionsarbeit nachgehen.

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Wir dürfen uns nicht dazu verführen lassen, aus der Entsicherung unseres gegenwärtigen Lebens möglichst schnell mit Hilfe fremden Geistesgutes in die unwiederbringliche alte Ruhe zurückzusuchen.

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